Was versteht man unter dem Begriff Leimholz? – Die Bezeichnung Leimholz wurde gewählt, da Holz in mehreren Schichten industriell verklebt und gefertigt wird. Es wird auch als Brettschichtholz, mit der Abkürzung BSH, bezeichnet. Bei der Herstellung werden die Bretter zuerst getrocknet und gehobelt. Dann werden die Bretter in Faserrichtung der Länge nach, mittels Keilzinkenverbindung zu Lamellen verbunden. Es können Schwächen im Holz, wie Astlöcher und vieles mehr, ersetzt werden. Die Brettlamellen können dann zu Staffelholz verleimt und gehobelt werden. Das Leimholz besteht immer aus mindestens 3 Holzschichten. Während der Verarbeitung wird genau auf die Holzfeuchte geachtet. Es wird Leimholz aus Eiche, Buche, Erle, Fichte, Ahorn, Birke, Nuss, Kiefer und viele Holzarten mehr, produziert.
Wofür verwendet man Brettschichtholz?
Aufgrund der Stabilität wird Leimholz bei hoher statischer Beanspruchung eingesetzt. Dieses wird sowohl beim Ingenieurholzbau als auch im Innenbereich eingesetzt. Es werden Bretter, Platten und Balken hergestellt. So können robuste Holzkonstruktionen gezimmert und mit anderen Materialien wie Stahl, Glas oder Stein verbunden werden. Mittlerweile wird das Brettschichtholz, aufgrund der besonderen Güteklasse und Fähigkeiten immer öfters zum Einsatz gebracht. Auch im Außenbereich ist es unschlagbar. Dieses Leimholz kann aber wie jedes andere Naturholz behandelt werden. So ist das Lasieren, Wachsen aber auch Lackieren ohne Einschränkungen möglich. Hier kann man sich verschiedene Leimholzplatten anschauen.
Die Vor- und Nachteile von BSH
Das Leimholz wird in einzelnen Schichten hergestellt. Daher können Holzbiegungen schon bei den einzelnen Lamellen realisiert werden. Dann brauchen die gebogenen Lamellen nur noch miteinander verleimt werden. Bei Vollholz würde es zu unerwünschten Schäden und Rissbildungen kommen.
Da beim Brettschichtholz alle Problemstellen des Holzes entfernt werden, ist die Belastungsfähigkeit um einiges höher als bei Vollholz. Die maximale Fertigungslänge ist nur durch die Maschinen und Fertigungshallen beschränkt. Dadurch können sehr lange, leichtere, robuste Trägerelemente hergestellt werden. Aufgrund der Mehrschichtproduktion kann auch die Belastungsfähigkeit angepasst werden. Es gibt Studien, dass bei einem Brand das Leimholz länger hält als ein Stahlträger. Das hängt mit den Temperaturen und der hoch qualitativen Mehrschichtproduktion zusammen. Stahl ist bezüglich höherer Hitze weitaus mehr empfindlich als Leimholz.
Wie bei jedem Produkt gibt es auch ein paar Nachteile gegenüber anderen Materialien. Bei sehr hohen Zug- und Druckbelastungen, ist Stahl das stabilere Material. Denn um die gleichen Kräfte wie Stahl tragen zu können, wären die Leimholzdimensionen um einiges größer. Es würde sich dann auch nicht mehr preislich rechnen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Holz generell hygroskopisch ist. Als hygroskopisch bezeichnet man ein Material, das Feuchtigkeit seiner Umgebung aufnehmen kann. Durch Wasseraufnahme des Leimholzes sinkt die Materialeigenschaften.
Wie hoch sind die Leimholzkosten?
Die Kosten von hochwertigem Brettschichtholz, liegt im Preisniveau von Stahl und Beton. Aber man sollte nie vergessen, dass man bei der Verwendung von BSH, weit größere Abmessungen als bei Stahl benötigt. Dadurch ist es ganz wichtig, bei jedem Projekt einen Kostenvergleich durchzuführen.